Zu unserer SHG am
15. Okt. hatten wir die Stimmtrainerin Ulrike Semmelrock
als Referentin zu Gast.
Mit 28 Teilnehmern gelangte unser SHG Raum fast an seine
Kapazitätsgrenzen. Erfreulich war auch, dass die Teilnahme
von Transsexuellen in den letzten Monaten weiter angestiegen
ist.
Frau
Semmelrock erleuterte, dass
für das Sprechen die Resonanzräume des Körpers von
ganz entscheidender Bedeutung sind und stellte diese
eingangs an einem Flipchart anschaulich dar.
Unterteilt in sog. Obertonlage, Indifferenzbereich und
Untertonlage. Sie erklärte, dass biologische Frauen im
Gegensatz zu Männern keinen Bauchraum zur Erzeugung der
Untertonlage zur Verfügung haben. Es wurde herausgestellt,
dass der Indifferenzbereich eher für Vorträge und
gewöhnliche Rede verwendet wird, wärend wir mit unseren
Gefühlen und Freudensäusserungen uns eher in die
Obertonlage erheben. Die Untertonlage verwenden wir meisst
für einen gelassenen Eindruck, zum Beruhigen und Trösten.
Frau Semmelrock erklärte uns dass die Stimmlage nicht durch
unser genetisches Material bestimmt ist sondern durch das
was wir im Kindesalter uns bei den Eltern abgeschaut haben.
So kann auch ein biologischer Mann durchaus mit einer
weiblichen Stimme reden. Er muss es nur ausreichend
trainieren. Und das alles ist auch ohne Stimmband
Op zu erreichen.
Die Stimmtrainerin
erklärte, dass man sich zum Erzeugen einer weiblichen Stimme
an einem Ton im oberen Indifferenzbereich orientiert um zum
Einen den vollen Resonanzraum nutzen zu können und auch um
zu verhindern, dass die Stimme bei lautem Reden überschnappt,
was leicht in der Obertonlage passieren kann.
Dazu spricht die Schülerin in ein Computerprogramm in dem
die enthaltenen Töne aufgezeigt werden. An dem höchsten Ton
orientiert man sich dann um die weibliche Stimme für eine
Transsexuelle festzulegen. Dabei soll die persöniche
Sprachcharakteristik einer Person erhalten bleiben, weil nur
diese zur betreffenden Person passt.
Anhand eines
Computerprogramms, mit einer Hertzscala, konnten
Interessierte über Mikrofon selbst die Hertzhöhe und den
Resonanzraum ihrer Stimme verfolgen. Frau Semmelrock zeigte
auch einige Videoclips ihrer Klientinnen mit der
vorher und nachher Stimme.
Auf Nachfrage teilte sie mit, dass der Erfolgszeitraum
zwischen 4 Wochen und einem Jahr liegt, je nach Training und
Auffassungsgabe. Es sollten aber dann so ca. ab 20 Minuten
täglich trainiert werden un in eine andere Stimme zu
gelangen
Alles in allem ein
sehr interessanter und gelungener Abend.
Rita Duvalle
Team Transtalk Karlsruhe |