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Infos zum Transtalk- SHG Themenabend  im  Oktober  2008
 


Saskia
 

Am 17.10.2008 um 19:30 Uhr startete wie gewohnt der Themenabend der Transtalk Karlsruhe SHG im kleinen Nebenzimmer  der "Gut Badisch Stub".

Thema:  Transidentität und Outing
Unterschiedliche Aspekte für Transsexuelle und Transvestiten   
Moderation:
Franziska Hohmann und Saskia (in Vertretung von Saskia Alexandra)

An dieser Stelle möchte sich das SHG Transtalk Team recht herzlich über euer zahlreiches Kommen zum SHG Themenabend bedanken.
Da Saskia-Alexandra leider verhindert war, übernahm Saskia die Moderation des Abends.


Themenabend im kleinen Saal

Die Leiterin der Selbsthilfegruppe TransidentX in Stuttgart Franziska Hohmann berichtete von ihren Outing. Zu diesem spannenden Thema waren ca. 20 Personen gekommen. Besonders erfreulich war auch, dass Angehörige der betroffenen Personen ebenfalls dabei waren.
Es stellte sich heraus, dass er eingeplante Raum für diese große Besucherzahl etwas zu klein dimensioniert war, denn es kamen unerwartet viele unangemeldete Teilnehmerinnen, und so mussten ständig weitere Stühle herbeigeschafft werden.
Für viele Transgender, sei es TV oder TS, stellt sich die Frage: "Wie sag ich es meiner Umgebung? "

Oder auch wie wird die Umwelt auf mein Outing reagieren und was kann ich darauf erwidern? Vielleicht stellt sich auch für die eine oder andere die Frage, ob ein Outing überhaupt notwendig ist?
Man sollte bedenken, dass ein Outing für Transsexuelle und engagierte Transevstiten eine ganz unterschiedliche Bedeutung haben kann.
Diese und weitere Fragen wurden bei unserem Themenabend erörtert und diskutiert.
Um einen kleinen Überblick über das Thema Outing für Transsexuelle zu geben, erzählte Franziska Hohmann,  die selbst seit mehreren Jahren komplett als Frau lebt, über ihr persönliches Outing in der Familie, bei den Freunden und im Beruf.
Grundsätzlich verlief ihr Outing in ihrer Familie problematischer als bei Freunden oder im Job. Sie erzählte, dass jede Transsexuelle die ein Outing plant, den Schritt gründlich überlegen sollte. Dabei ist es ebenso wichtig, die Umwelt langsam darauf vorzubereiten, z.B. durch Veränderungen der Frisur oder auch ein gepflegtes Äußeres. Es bringt ihrer Meinung nach überhaupt nichts, mit der "Brechstange durch die Wand zu wollen". Die Umwelt reagiert dann meistens darauf mit Unverständnis oder gar Ablehnung.
Als bei ihr der "große Schritt" ins Haus stand, verfasste sie einen Brief, in dem sie ihrer Situation und die anstehende Veränderung der Belegschaft erläuterte. Auch ist es sehr sehr wichtig, die Vorgesetzten im Vorhinein entsprechend zu informieren.
Als ihr Outing auch in der Firma vollzogen war, stellte sie fest, dass ihr die Arbeit viel leichter von der Hand ging. Dies liegt wohl daran, dass sie nun freier agieren konnte und sich einfach richtig wohl fühlte.  Dieser Aspekt wird leider von so manchen Arbeitgeber unterschätzt.
Es gibt jedoch auch eine Kehrseite der Medaille. So musste Franziska erkennen, dass es Frauen im Job leider schwerer haben als Männer. Sie müssen für das gleiche Geld härter arbeiten oder werden für die gleiche Arbeit schlechter bezahlt. Bekommen möglicherweise nach ihren Outing eine andere Arbeit zugeteilt. Sollten jedoch Kollegen oder der Arbeitgeber eine geoutete Transsexuelle mobben, dann kann das "Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz" zur Hilfe herangezogen  werden. In jedem Fall ist bei einem Outing in der Firma sehr viel Fingerspitzengefühl erforderlich.

Im Anschluss wurde auch über das Outing von Transvestiten  gesprochen. Wichtig ist hierbei, dass man eine Vertauensperson hat, der man alles mitteilen und mit der man sich beraten kann. Dies kann eine Freundin oder Freund, aber auch der Partner oder Familienangehörige sein. Das Outing bei einer Partnerin/ Partner bzw. Ehefrau verläuft  meist sehr problematischer, da der Partner dies häufig mit Vertrauensbruch verbindet. Auch hat die Betreffende Befürchtungen den Partner nach einem Outing zu verlieren.
Diese Erfahrung wurde so auch von einigen Teilnehmerinnen diskutiert und bestätigt.
Auch hier gibt es leider keinen generellen Königsweg. Es ist vor allem wichtig, die Partnerin/ den Partner nicht gleich zu überfordern. Auch hier gehört eine menge Fingerspitzengefühl, Verständnis und vor allem Geduld dazu. Hier kann auch das Gespräch in einer Selbsthilfegruppe sehr nützlich sein.

Abschließend wurde empfohlen, falls man einmal von einer Person auf das Thema "Transidentität" freundlich und aufgeschlossen angesprochen wird, dann sollte man besser die Wahrheit sagen.
Mit diesem Statement wurde der Themenabend beendet und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gingen zum gesellige Treffen in der Cocktailbar des Hotel Santo über.

Saskia
Transtalk Karlsruhe


Vorschau auf den nächsten Themenabend:
Der nächste Themenabend findet am 21.11.2008 statt.

Thema:         Brust und Schönheits- OP bei Transsexuellen
Moderation:
Becci

Den kompletten Jubiläums Terminkalender 2008 findet ihr unter folgendem Link:
http://www.transtalk.info/shg/terminkalender_2008.htm

Auf  Euer zahlreiches Kommen freut sich das Transtalk Karlsruhe  SHG Team.

Letzte Änderung am 23.10.08