Saskia
Autorin des Berichts
IT- technische
Bearbeitung
Emilia |
Am 21. Juni 2013 fand unser
Transtalk SHG- Themenabend für den Monat Juni statt.
Das ursprünglich geplante Thema „Vorstellung des dgti“ haben
wir leider verschieben müssen. Stattdessen luden wir zu
einem freien Diskussionsabend ein. Unter Anderem sollten die
Themen Vornamens- und Personenstands- Änderung und Outing im
Job betrachtet werden.
Zum Themenabend kamen 10 Diskussionsteilnehmerinnen. Nach
einer Vorstellungsrunde wurde die Diskussion eröffnet.
Zunächst wurde das
Thema Vornamens- und Personenstands- Änderung diskutiert.
Dabei zeigte sich, dass sowohl die einzelnen Amtsgerichte in
Baden-Württemberg und auch in Rheinland-Pfalz die Thematik
unterschiedlich behandeln. Grundsätzlich ist Folgendes zu
sagen:
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Seit des Wegfalls des TSG ( Transsexuellen Gesetztes) im
Jahr 2011 wird in der Regel zur Vornamensänderung
gleichzeitig die Änderung des Personenstandes mit
bearbeitet (ehem. §§ 1 und 8 TSG)
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Die Änderung kann Jede/r beantragen, der/ die Deutsche/r
im Sinne des Grundgesetzes sind
-
Man
muss nachweisen können, dass man mindestens 3 Jahre
unter dem „Zwang“ steht, im Gegengeburtsgeschlecht leben
zu wollen und das keine andere Erkrankung vorliegt.
Im Regelfall erfolgt dieser Nachweis durch die beiden
auszustellenden Gutachten.
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Man kann dem Gericht zugelassene (Wunsch-) Gutachter
nennen.
Andernfalls werden einem zwei zugelassenen Gutachter
zugewiesen.
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Die Länge des Verfahrens hängt sehr entscheidend von der
Erstellung der Gutachten ab.
In der Regel dauert dies mindestens 6 Monate, eher 12
Monate.
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Es kann ebenfalls Prozesskostenbeihilfe beantragt
werden.
Dann kann es jedoch passieren, dass man keine freie Wahl
der Gutachter hat.
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Am Ende des Verfahrens steht der rechtskräftige
Beschluss, mit dem man die Möglichkeit und das Recht
hat, sämtliche Unterlagen (z.B. Geburtsurkunde,
Ausweise, Urkunden, Zeugnisse) auf den neuen Namen und
Personenstand ändern zu lassen
Als zweiter größerer
Diskussionsblock erwies sich das Thema Outing am
Arbeitsplatz.
Hier waren sehr verschiedene Erfahrungen und Ansätze
vorhanden. Grundsätzlich ist dies immer ein eigener und sehr
individueller Weg. Auch hängt der „Erfolg“ stark vom
beruflichen und persönlichen Umfeld ab.
Die folgenden Punkte spiegeln einen Teil der
Diskussionsrunde wieder. Dabei wurden ausschließlich
Erfahrungen von Transfrauen angesprochen.
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Im Arbeitsumfeld gibt es immer Kollegen/innen, die mit
Veränderungen ihre Probleme haben. Dies bezieht sich
nicht nur auf das Thema Transsexualität.
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Es zeigte sich, dass vor allem Männer dem Thema Outing
von Transfrauen gegenüber reserviert sind. Frauen sind
diesem Thema gegenüber offener und passen sich in der
Regel schneller an.
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Das Antidiskriminierungsgesetz bietet zwar einen
gewissen Schutz, ist jedoch in manchen Fällen
ausgehebelt worden. Indirektes Mobbing kann die Folge
sein.
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Eine
offene und wertschätzende Kommunikation ist das A und O
beim Outing am Arbeitsplatz. Aber man muss der
Belegschaft nicht das komplette Leben präsentieren. Auch
dabei ist der eigene Schutz der Privatsphäre wichtig.
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Es empfiehlt sich in Bezug auf den Kleidungsstil für
Transfrauen, im Arbeitsumfeld die Kolleginnen zu
beobachten und als Inspirationsquelle zu nutzen
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Wichtig ist es auch, dem Arbeitsumfeld Zeit zur
Verarbeitung der neuen Situation zu geben und selbst
Toleranz zu zeigen. Man muss bzw. sollte sich jedoch
nicht alles gefallen lassen.
Nach einer überaus
interessanten und lehrreichen Gesprächsrunde, nutzen alle
Teilnehmerinnen die Möglichkeit, zum geselligen Teil des
Transtalk Abends in die Cocktailbar des Hotel Santo zu
gehen. Vielen Dank für Eure Beiträge und Eurer Kommen.
Wir sehen uns zum nächsten SHG- Themenabend am 19. Juli 2013
um 19:30 Uhr zum Thema „Typgerechtes Styling“. Wir freuen
uns auf Euren Besuch.
Liebe Grüße
Saskia
Leiterin SHG Transtalk Karlsruhe |